
Wissenswertes über Rum
Rum - Vielfalt, Herkunft und Aromen
Was ist Rum eigentlich?
Rum ist eine der ältesten und vielfältigsten Spirituosen der Welt – und gleichzeitig eine der spannendsten. Er wird aus Zuckerrohr gewonnen, entweder aus Melasse (einem Nebenprodukt der Zuckerherstellung) oder direkt aus Zuckerrohrsaft. Je nach Herkunftsland, Stil, Lagerung und Herstellungsverfahren entstehen ganz unterschiedliche Geschmacksprofile – von leicht und fruchtig bis hin zu schwer, würzig und holzbetont.
Die Rohstoffe: Melasse vs. Zuckerrohrsaft
Die meisten Rums werden aus Melasse gebrannt. Dieser dunkle, sirupartige Reststoff enthält noch reichlich Zucker und Aromen. Besonders in der Karibik (z. B. Jamaika, Barbados) ist Melasse-Rum weit verbreitet.
Einige Länder wie Martinique, Haiti oder Réunion hingegen verwenden frischen Zuckerrohrsaft – daraus entsteht der sogenannte Rhum Agricole. Dieser ist oft grasiger, frischer und intensiver im Geschmack und gilt als besonders hochwertig.
Destillation & Reifung: Der Stil macht den Unterschied
Rum kann sowohl in Pot Stills (Kupferbrennblasen) als auch in Column Stills (Kontinuierliche Brennsäulen) destilliert werden. Erstere liefern kräftige, aromatische Rums (z. B. Jamaica), während letztere leichtere, klarere Rums ergeben (z. B. Kuba, Puerto Rico).
Die Reifung erfolgt oft in Ex-Bourbon-Fässern, aber auch in Sherry-, Weinfässern oder sogar Cognac-Casks. Tropisches Klima beschleunigt die Reifung – ein 8-jähriger Rum aus der Karibik kann intensiver wirken als ein 20-jähriger Whisky aus Schottland.
Rum-Stile im Überblick
- Spanischer Stil (z. B. Kuba, Dominikanische Republik): Leicht, elegant, mild – meist aus Column Still, ideal für Cocktails
- Britischer Stil (z. B. Jamaika, Barbados): Kräftig, fruchtig, vollmundig – oft mit Pot Still-Anteil
- Französischer Stil (z. B. Martinique, Guadeloupe): Rhum Agricole, komplex, grasig, oft mit AOC-Regelung
- Modern Craft Rum: Kleine Brennereien weltweit experimentieren mit Bio-Zuckerrohr, wilden Hefen und besonderen Fassreifungen
Geschmacksexplosion: Aromen im Rum
Rum kann eine unglaubliche Bandbreite an Aromen abbilden:
- Fruchtig: Banane, Ananas, Rosine, getrocknete Mango
- Würzig: Zimt, Nelke, Pfeffer, Muskat
- Süßlich: Vanille, Toffee, Honig, brauner Zucker
- Holzig: Eiche, Leder, Rauch, Tabak
- Grasig & floral: vor allem bei Agricole-Rums
Diese Vielfalt macht Rum sowohl pur als auch in Cocktails zu einem Erlebnis.
Rum & Pairing: So genießt man ihn
Rum lässt sich hervorragend mit dunkler Schokolade, Trockenfrüchten, gereiftem Käse oder sogar Zigarren kombinieren. Wer es klassisch mag, genießt ihn pur in einem Nosing-Glas bei Zimmertemperatur. In Longdrinks wie dem Rum Tonicoder im Old Fashioned mit Rum entstehen völlig neue Geschmackswelten.
Fazit: Rum ist Kultur
Rum erzählt Geschichten – von Piraten und Plantagen, von Handwerk und Herkunft. Wer sich auf die Welt des Rums einlässt, entdeckt eine Spirituose mit Charakter, Tiefe und unendlicher Vielfalt. Ob in der Karibik, Südamerika oder Europa: Rum ist mehr als ein Trend – Rum ist Kultur im Glas.